Tag Archives: Ruhrgebiet

Buchpräsentation “Verortungen der Interkulturalität” am 8.5.2012

Am Dienstag, 8. Mai 2012, um 19.30 Uhr, werde ich gemeinsam mit dem Mitherausgeber Prof. Dr. Dieter Heimböckel (Université du Luxembourg) und dem Beiträger Prof. Dr. Rolf Parr (Universität Duisburg-Essen) unser Buch Verortungen der Interkulturalität. Die Europäischen Kulturhauptstädte’ Luxemburg und die Großregion (2007), das Ruhrgebiet (2010) und Istanbul (2010) präsentieren. Dabei werden wir zunächst die wichtigsten Ergebnisse des Bandes präsentieren und fragen, wie das Kulturhauptstadtjahr ‚Ruhr.2010‘ retrospektiv zu bewerten ist. Danach besteht die Möglichkeit zur ausführlichen Diskussion der Frage, was nun eigentlich vom Kulturhauptstadtjahr ‚Ruhr.2010‘ geblieben ist. Die Veranstaltung findet statt in der Heinrich-Heine-Buchhandlung am Viehofer Platz 8 in Essen, der Eintritt ist frei.

Wolfgang Welt, die ‚Gruppe 61‘ und die Ruhrgebietsliteratur

Unter dem Titel Die Staublunge der Literatur. Eine Dortmunder Ausstellung erinnert an die vor fünfzig Jahren gegründete ‚Gruppe 61‘ schreibt heute der große Ruhrgebietsautor Wolfgang Welt im Feuilleton der FAZ (Seite 32) über die entsprechende Ausstellung und ihren Ausstellungskatalog, in dem sich auch ein Beitrag von mir zum Thema Warum es keine Gruppe 2011 gibt. Die Literatur und die flexiblen und digitalen Arbeitswelten der Gegenwart findet. In seinem Beitrag schreibt Welt unter anderem:

„Im umfangreichen Begleitband beleuchten zudem führende Ruhrgebietsliteraturexperten wie Erhard Schütz, Uwe-K. Ketelsen, Gerhard Rupp und Thomas Ernst, um nur einige zu nennen, Aspekte der Gruppe und ihres Umfelds.” Continue reading

Zum Ende des Jahres 2010: Veröffentlichungen – ein Überblick

2010 war ein produktives Jahr, insbesondere meine Arbeit als Postdoktorand an der Université du Luxembourg, unterstützt vom FNR Luxembourg und Prof. Dr. Georg Mein, ermöglichte mir die Fertigstellung zahlreicher Aufsätze und Forschungsbeiträge, die inzwischen teilweise auch online vorliegen: Continue reading

“Europäische Kulturhauptstädte interkulturell”: Konferenz-Ergebnisse, Online-Vorträge und Tagungsband

Konferenz Europaeische Kulturhauptstaedte interkulturell

Die von Prof. Dr. Dieter Heimböckel und mir an der Université du Luxembourg organisierte Konferenz zum Thema Europäische Kulturhauptstädte interkulturell. Luxemburg und die Großregion (2007), das Ruhrgebiet (2010) und Istanbul (2010) war äußerst erfreulich. Die Vorträge von Dr. Wilhem Amann (Luxemburg), Prof. Dr. Volker Dörr (Düsseldorf), Dr. Thomas Ernst (Duisburg-Essen), Prof. Dr. Deniz Göktürk (Berkeley), Prof. Dr. Simon Güntner (Hamburg), Prof. Dr. Dieter Heimböckel (Luxemburg), Frank Hoffmann (Luxemburg), Prof. Dr. Sonja Kmec (Luxemburg), Dr. Jürgen Mittag (Bochum), Prof. Dr. Rolf Parr (Duisburg-Essen), Dr. Achim Prossek (Dortmund), Hans Sakkers (Utrecht) und Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan (Duisburg-Essen) (siehe in dieser Reihenfolge auch auf den Fotos rechts) wurden interessiert aufgenommen und boten zahlreiche Ausgangspunkt für spannende und lehrreiche Diskussionen. Die meisten Vorträge werden in einem Tagungsband dokumentiert, der Mitte 2011 als erster Band der neuen Reihe Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft im transcript Verlag Bielefeld erscheinen wird (Reihenherausgeber: Prof. Dr. Andrea Bogner und Prof. Dr. Dieter Heimböckel).
Vorläufig kann man meines Erachtens drei generelle Erkenntnisse zum Komplex der Europäischen Kulturhauptstädte und ihrer Interkulturalität, die sich durch die meisten Vorträge gezogen haben, festhalten:

1. Alle Europäischen Kulturhauptstädte sind (allerdings in unterschiedlichen Weisen und Graden) gescheitert.

Während die Konzeption der Europäischen Kulturhauptstädte in der EU darauf zielt, die europaweite Vernetzung urbaner Räume zu fördern und einzelnen Städten und Ballungsgebieten einen Imagewechsel zu ermöglichen, lässt sich nahezu kein Beispiel benennen, bei dem dieses Ziel wirklich nachhaltig erreicht wurde. Im Idealfall blieben vor Ort kleine Initiativen nachhaltig, weshalb es wichtig erscheint, zumindest auf lokaler Ebene ein Kulturbüro zu installieren, das in der Nachfolge des Kulturhauptstadtjahres junge und avancierte Projekte weiterhin fördert.

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“Europäische Kulturhauptstädte interkulturell: Luxemburg und die Großregion (2007), das Ruhrgebiet (2010) und Istanbul (2010)”. Eine Konferenz an der Université du Luxembourg

Am 9./10.12.2010 findet an der Université du Luxembourg eine Konferenz zum Thema „Europäische Kulturhauptstädte interkulturell. Luxemburg und die Großregion (2007), das Ruhrgebiet (2010) und Istanbul (2010)” statt, die ich gemeinsam mit Prof. Dr. Dieter Heimböckel von der Université du Luxembourg organisiert habe.

Ziel der Tagung soll es sein, Aufschlüsse über gesellschaftliche, räumliche, kulturelle und ästhetische Strategien und Aporien, Konstruktionen und Perspektiven im Umgang mit dem Phänomen der Interkulturalität auf der Ebene der Kulturhauptstädte Europas zu erhalten, um von hier aus den Kenntnisstand über Anspruch und Wirklichkeit des Identitätsfindungs- und Integrationsprozesses in Europa zu erweitern. Continue reading

In eigener Sache: Wechsel an die Universität Duisburg-Essen

Heute habe ich meine neue Stelle als Assistent (Akademischer Rat) von Prof. Dr. Rolf Parr an der Universität Duisburg-Essen im Bereich „Literatur und Medienpraxis” angetreten. In diesem Semester werde ich ein Seminar zum Thema „Literaturbetrieb” anbieten, im kommenden Semester die Vorlesung „Theorie und Geschichte der Medien” und ein Seminar zum Thema „Novalis: Heinrich von Ofterdingen”. Neben meiner Tätigkeit im Studiengang „Literatur und Medienpraxis” sowie in der „Literaturwissenschaft” werde ich vor allem auch an meinem Habilitationsprojekt mit dem Arbeitstitel „Die Erfindung des geistigen Eigentums” arbeiten. Meine neue Dienstadresse lautet: Continue reading

In eigener Sache: Konferenzberichte ‚Collective Creativity’ (Sydney), ‚Das Ruhrgebiet als Rhizom’ (Bochum) und ‚Goethes Pagerank’ (Göttingen)

In den letzten Monaten war ich wieder viel unterwegs und habe auf einigen Konferenzen Vorträge zu den Themen „Hybride und multilinguale Literatur aus Belgien und Luxemburg”, „Literatur als Subversion”, „Literatur im Internet”, „Kollektives Schreiben”, „Adornos Moderne-Konzeption” und „Das Ruhrgebiet in der Literatur” gehalten. Diese Vorträge führten mich nach Sydney, Warschau, Antwerpen, Gent, Göttingen, Bochum und Duisburg. Es freut mich sehr, dass inzwischen zu einzelnen dieser Konferenzen Tagungsberichte erschienen sind, in denen auch die Thesen und Inhalte meiner Vorträge dargestellt werden.

Über meinen Vortrag auf dem Sydney Symposium 2009 zum Thema Collective Creativity, das vom 23.-26.07.2009 am Goethe Institut von Sydney in Australien stattfand, schreibt Anna König (Hinweis: Ich habe am Tagungsbericht mitgearbeitet, allerdings nicht an der Darstellung meines eigenen Vortrags):

„THOMAS ERNST (Luxembourg) questioned the claim that literature today does not have political effects. Continue reading

De mythe van de ‘Metropool Ruhr’. Een vertaalde versie van mijn opiniestuk over Duisburg en de Loveparade in ‘De Morgen’

Mijn persoonlijke poging om de ramp van Duisburg te verwerken, die ik uiteindelijk op mijn blog heb gezet, werd ondertussen ook in Vlaanderen met interesse ontvangen. Een vertaalde en ingekorte versie van mijn tekst vulde eergisteren een hele pagina van De Morgen in de rubriek ‘de gedachte’. Aan het einde van die tekst klinkt het:

“Sinds zaterdag is de drievuldigheid ‘Metropool + Mega-evenement + Centrum’ verleden tijd voor het Ruhrgebied. En de toekomst ligt misschien besloten in de drievuldigheid ‘Netwerk + Kunst + Verscheidenheid’, die hoe dan ook veel beter past bij de 21ste eeuw. Maar wat de toekomst ook brengen mag, 21 mensen zullen het niet meer beleven.”

Die Erfindung der ‚Metropole Ruhr’ und ihre tödlichen Folgen. Plädoyer für einen Paradigmenwechsel im Ruhrgebiet nach der Katastrophe von Duisburg

Angesichts ihrer bestürzenden sozioökonomischen Lage haben sich die Ruhrgebietsstädte in den vergangenen Jahren zunehmend unter dem Marketinglabel ‚Metropole Ruhr’ vereint, das aus dem ökonomischen und politischen Diskurs auch sehr erfolgreich in den medialen und künstlerischen Diskurs hineingewuchert ist. Das Konzept, die 53 Städte des Ruhrgebiets unter einem griffigen Etikett zu vereinen, das möglichst bald auch auf den Atlanten des Auslands erscheinen und die anderen deutschen Ballungszentren wie Berlin, Hamburg, München oder den Rhein-Main-Raum überstrahlen sollte, erfordert für seine Durchsetzung natürlich auch diskursive Ereignisse mit internationaler Ausstrahlung. Das Jahr als ‚Europäische Kulturhauptstadt 2010′ ist in diesem Sinne ein Glücksfall für die Ruhr-Region, ebenso schien es die erfolgreiche Anwerbung der ‚Loveparade’ zu sein, die in Berlin partout nicht mehr durchführbar war und 2007 in Essen und 2008 in Dortmund erfolgreich stattfand.
Allerdings schrieb Erik Reger bereits 1929 über die Kulturpolitik an der Ruhr: „Man läuft hinter den Größen der Vergangenheit mit Superlativen der Bewunderung her, man erkennt nicht, wie destruktiv es ist, von einer alten Tradition zu zehren, ohne eine neue zu schaffen.” Dies trifft erstens für die Reaktivierung des Metropolenbegriffs zu, der vor allem im 19. Jahrhundert für Zentren mit kultureller Leitfunktion wie Paris seine Berechtigung hatte, aber in keinster Weise sinnvoll auf das Ruhrgebiet des 21. Jahrhunderts appliziert werden kann. Ich habe dies schon im letzten Jahr bei einem Vortrag über die ‚Nicht-Metropole Ruhrgebiet’ ausführlich begründet, der in Kürze als Aufsatz veröffentlicht wird (die Audioversion ist bereits online; die relevantesten Ausführungen zur Kritik der ‚Metropole Ruhr’ finden sich im 1. Teil, vor allem ab 9:27 Min., Erläuterungen zu Alternativen im 2. Teil). Auch kritische Journalisten und Aktivisten wie die Ruhrbarone, die Herausgeber der Pop-Protokolle aus dem Ruhrgebiet oder die AG Kritische Kulturhauptstadt haben in unterschiedlicher Weise das gigantomanische und vor allem auf die ökonomischen Interessen der darbenden Ruhrgebietsstädte ausgerichtete Konstrukt der ‚Metropole Ruhr’ fundamental kritisiert.
Zweitens trifft Regers 81 Jahre altes Verdikt auch auf die Adaption der Loveparade zur Stilisierung des Ruhrgebiets zu einer jugendlichen und weltoffenen ‚Metropole’ zu. Als die Loveparade ins Ruhrgebiet kam, hatte sie ihre innovative Phase schon lange hinter sich und war sie zu einer Werbeveranstaltung für die Marke ‚McFit’ geworden. Auch ihr Gründer, Dr. Motte, kritisiert retrospektiv, dass die Loveparade „nur noch der kommerziellen Verwertung und der Werbung für eine Marke dient. Da wurde die Marke Love Parade zum Steuerabschreibungsmodell. Mensch und Kultur bleiben auf der Strecke.”

Die bankrotten Ruhrgebietsstädte und die Kommerzialisierung ihrer Kultur

Nun ist Dr. Motte zwar ein problematischer Gewährsmann, wenn es um die Qualität von Kunst und ihre politische Relevanz geht (die erste Loveparade stand 1989 unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen”), aber er weist auf ein fundamentales Problem des Ruhrgebiets hin: Continue reading

Culturele hoofdstad van Europa: Het Ruhrgebied in de literatuur

In 2010 zijn het Ruhrgebied en Istanbul de twee culturele hoofdsteden van Europa. Op Radio Klara zwerft het programma Babel een week door het Ruhrgebied, zijn geschiedenis en zijn cultuur. Op donderdag 24 juni heb ik een interview gegeven rond het Ruhrgebied in de literatuur. In de woorden van Babel “praten we met literatuurwetenschapper Thomas Ernst, afkomstig uit het Ruhrgebied maar ondertussen verhuisd naar Brussel. Hij brengt de leukste boeken over zijn geboortestreek mee.”
Ik werd door Radio Klara uitgenodigd naar aanleiding van mijn twee boeken over het ruhrgebied in de literatuur, Europa erlesen: Ruhrgebiet (2009) en Das Schwarze sind die Buchstaben. Das Ruhrgebiet in der Gegenwartsliteratur (2010). In december 2010 zal ik – samen met Prof. Dr. Dieter Heimböckel – aan de Université du Luxembourg een conferentie rond het onderwerp Europäische Kulturhauptstädte interkulturell. Luxemburg und die Großregion (2007), das Ruhrgebiet (2010) und Istanbul (2010) organiseren.
Precies een maand later mocht ik al opnieuw uitleg komen geven, deze keer op een zaterdag in De kunstkaravaan waar het heette: “Thomas Ernst gidst ons door begeesterende plekken en boeken in het Ruhrgebied.” U vindt opnames van de twee interviews en links naar meer informatie rond het Ruhrgebied beneden!

INTERVIEWS OP RADIO KLARA:

DE VOLLEDIGE PROGRAMMA’S OP RADIO KLARA

MEER MATERIAAL OM TE LEZEN EN TE BELUISTEREN: