In diesen Tagen, da der deutsche Bundespräsident Horst Köhler sein Amt gleichsam weggeworfen hat, wird in vielen Blogs auf Rainald Grebes Lied Ich bin der Präsident verwiesen. Grebe kann man mögen oder auch nicht (ich persönlich finde den mehrbödigen Klamauk eines Helge Schneider beachtlicher), aber mit seinem Lied beweist nahezu prophetische Qualitäten:
„Ich bin der Schirmherr dieses Krötentunnels. Es ist mir eine Ehre! Jetzt kommt ein Grußwort für Hartz-4-Empfänger: Ihr Schicksal trifft mich auch persönlich. Sie halten sich für überflüssig? Da geht es mir ganz ähnlich.”
Wer’s sehen mag, schaue bitte hier!
Den aktuellen Hype um Grebes Präsidenten-Song nehme ich gerne zum Anlass, meinen werten Leserinnen und Lesern seinen Song Dörte ans Herz zu legen. Hier portraitiert Grebe spöttisch eine junge Studentin, die gleichsam ein Prototyp des kleinbürgerlichen, ökologisch angehauchten Möchtegernrevoluzzertums darstellt. „Sie hieß Dörte Becker. So sah sie auch aus”, singt Grebe, und er proklamiert: „Dörte, Du bist der Ausweg aus der Spaßgesellschaft!”
Was mich an diesem Song aber besonders interessiert, ist die – natürlich ebenfalls stereotypisierte – Profession der Studentin: „Sie studierte Germanistik auf Lehramt in Berlin. Hat die deutsche Sprache so etwas verdient?” Als Literaturwissenschaftler, der sehr gerne unterrichtet, kann ich nun wiederum nur proklamieren, dass ich einen solchen Typus noch nie kennengelernt habe – aber sehen Sie selbst: