Duisburg, Straßenbahnlinie 901 Richtung Obermarxloh,
Werbung für die “Maßnahme Einstieg vorn”, ca. 2002
Was soll man dazu noch sagen?
Duisburg, Straßenbahnlinie 901 Richtung Obermarxloh,
Werbung für die “Maßnahme Einstieg vorn”, ca. 2002
Was soll man dazu noch sagen?
Der weise Woody Allen stellte einst fest:
“It´s not that I´m afraid to die, I just don´t want to be there when it happens.“
Schlagende Argumentation, würde ich sagen.
Zurzeit bereite ich ein Forschungsprojekt zum Thema ‘Heimat’ und Hybridität vor, zu dem allerdings aktuell noch keine näheren Informationen bereitgestellt werden können. Vertreiben Sie sich vielleicht die Zeit bis dahin mit diesem Schnappschuss aus Mount Abu in Indien – und sinnieren Sie über die Frage, ob das noch ‘Heimat’ oder viel eher schon ‘hybrid’ ist:
Mit kleinen Texten auf große Weise philosophierte Walter Benjamin (1892-1940), was ihm zu Lebzeiten jedoch heftiges Unverständnis bornierter Deutscher einbrachte: Seine Habilitationsschrift musste er zurückziehen, eine Professur trat er folglich im antisemitisch geprägten Deutschland nicht an, 1940 nahm er sich auf der Flucht vor den Nationalsozialisten das Leben.
Zu seinen wichtigsten Texten zählen Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit und Das Passagen-Werk. Zu häufig wird leider die kleine Schrift Über Haschisch übersehen, die Protokolle jener Drogenexperimente versammelt, die Benjamin ab den späten 1920er Jahren unter ärztlicher Aufsicht durchführte und deren aufmerksame Lektüre manchen Quatsch der Hippiezeit hätten verhindern können. Benjamins optimistische Ausgangsthese lautet:
„Unliebenswürdigkeit, Rechthaberei und Pharisäertum sind Züge, denen man bei Süchtigen nur selten begegnen wird.“ [S. 60]
In eigenen Experimenten widmet er sich dem Versuch, seine eigenen Charakterzüge durch den Haschischkonsum zu verbessern, was mitunter zu äußerst komischen Bemerkungen führt (die sein Arzt freundlicherweise transkribiert hat):
„Gleichzeitig wird kritisch geäußert, daß die Versuchsbedingungen ungünstig sind. Solch ein Versuch müsse im Palmenwald erfolgen. Im übrigen sei die erhaltene Dosis für B[enjamin] viel zu gering: ein Gedankengang, der im Lauf des Versuchs immer wieder auftaucht und gelegentlich heftigen Unwillen zum Ausdruck kommen läßt.“ [S. 130]
Auf diese Weise kommt Benjamin zu einigen ebenso überraschenden wie amüsanten Feststellungen: Continue reading
USA, New York, Oktober 2005
Leider stimmt diese Anekdote von der ersten bis zur letzten Zeile…
Einmal hat mich meine eigene Dissertation ziemlich verblüfft. Ich hatte bis früh morgens am Text geschrieben, und als ich am nächsten Tag noch einmal überflog, was ich da nächtlich produziert hatte, fand ich u.a. folgenden Satz: „Wobei dieser Naturalisierung von Gefahr dem theoretischen Duktus des Buches, der auf eine Entnaturalisierung von Negativem und Bedrohlichem abzielt, stattfindet.“ Seither bemühe ich mich, früher ins Bett zu gehen.
Aus: Titanic. Das endgültige Satiremagazin. Heft 7 (2005), S. 44.
Der Autor dieser Zeilen lebte und arbeitete in den vergangenen Jahren als
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